Das große Krabbeln: Zeckengefahr im Frühling

Das große Krabbeln: Zeckengefahr im Frühling

Nicht nur die Menschen zieht es im Frühling hinaus in die Natur. Schon bei Temperaturen ab 7 Grad Celsius erwacht auch die häufigste Schildzeckenart Deutschlands, der Gemeine Holzbock. Hier lesen Sie, wie Sie sich am besten vor dem „beißwütigen“ Insekt (und seinen Krankheitserregern) schützen.

Achsel und Kniekehlen sind bevorzugte Bissstellen

Das augenlose Spinnentier kann mit einem Sinnesorgan auf den Vorderbeinen, dem Hallerschen Organ, das Kohlendioxid der Atemluft oder Bestandteile des Schweißes riechen. Schon ein flüchtiges Berühren von Ästen, Büschen oder Gras reicht aus und die Zecke setzt sich auf Ihren Körper. Hat der winzige Blutsauger erst einmal seinen neuen Wirt gefunden, wandert er an der Kleidung entlang, bis er eine geeignete Einstichstelle gefunden hat. Dunkle, feuchte und gut durchblutete Körperregionen (Achseln, Kniekehlen usw.) mag er besonders. Mit seinem Stechrüssel überträgt er potenzielle Krankheitserreger. In Deutschland sind dies vor allem die durch Bakterien hervorgerufene Borreliose und die durch Viren verursachte FSME.

FSME-Impfung: für Naturfreunde in Risikogebieten sinnvoll

Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die primär in bestimmten Regionen Deutschlands, den sogenannten Risikogebieten, vorkommt. Die Viren werden mit dem ersten Einstich übertragen.

Das können Sie tun, um sich zu schützen:

  • Ätherische Öle aus der Apotheke auf der Kleidung können Zecken abschrecken.
  • Wenn Sie eine Zecke an sich entdecken, entfernen Sie diese umgehend und vollständig. Entsprechende Utensilien erhalten Sie in der Apotheke. Keinesfalls sollten Sie Hausmittel wie Klebstoff o. Ä. verwenden, da eine Zecke im Todeskampf vermehrt Speichel und damit potenzielle Krankheitserreger abgeben kann.
  • Reinigen und desinfizieren Sie die Wunde.
  • Zwiebelschnitze helfen gegen die Symptome der Bisswunden.
  • Färbt sich die Einstichstelle rot oder verspüren Sie Schwindel und Kopfweh, gehen Sie umgehend zum Arzt.
  • Frischen Sie Ihre FSME-Schutzimpfung regelmäßig auf.

Unser LeistungsPlus:

Mit uns sind Sie gut geschützt. Wir übernehmen die Kosten des FSME-Impfstoffes zu 100%.

Weitere Informationen zum Impfschutz hier.

 

Zecken möglichst schnell entfernen

Nach jedem Aufenthalt in der Natur sollte der Körper gründlich nach Zecken abgesucht werden. Hat man eine Zecke entdeckt, gilt es, Ruhe zu bewahren und einfache Regeln zu befolgen:

  • Die Zecke so nahe an der Haut wie möglich packen und durch Drehen oder Ziehen aus der Haut entfernen.
  • Nach Möglichkeit den Hinterleib der Zecke nicht quetschen. 

Lyme-Borreliose: Die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung

In Deutschland können 10 bis 35 % der Zecken mit den Lyme-Borreliose-Bakterien durchseucht sein. Die Krankheit kann verschiedene Organsysteme betreffen, vor allem die Haut, aber auch das Nervensystem oder die Gelenke. Es gibt keinen typischen Krankheitsverlauf der Lyme-Borreliose. Die mit Abstand häufigste Erkrankungsform ist aber die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans), eine charakteristische ringförmige Hautrötung, die drei bis 30 Tage nach einem Zeckenstich auftreten kann. Hinzu können Symptome wie Kopf- und Muskelschmerzen, Müdigkeit oder Fieber kommen. Da es sich bei der Lyme-Borreliose um eine durch Bakterien verursachte Erkrankung handelt, kann sie im Gegensatz zur FSME mit Antibiotika erfolgreich therapiert werden.

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Veröffentlicht: 05.03.2024 - Aktualisiert: 23.04.2024