Zahnärzte als Detektive – für Ihre Gesundheit

Experten schätzen, dass in Deutschland rund vier Millionen Menschen an einer seltenen Erkrankung leiden. „Leicht erkennbare Hinweise darauf können Veränderungen der Zahnform oder der Zahnfarbe sein“, erläutert Dr. Romy Ermler, Vorstandsvorsitzende der Initiative proDente e. V. und Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). „Bei bestimmten seltenen Erkrankungen ist auch die Anzahl der Zähne oder der Zeitpunkt ihres Durchbruchs in den Kiefer verändert.“

Viele Betroffene haben eine Odyssee hinter sich, denn die Krankheitsbilder und Symptome sind nicht allgegenwärtig. Im Durchschnitt dauert es sieben Jahre, bis eine seltene Erkrankung erkannt wird. Dabei gilt: Je früher sie bemerkt wird, desto besser ist sie zu behandeln und es ist einfacher, einen schweren Verlauf zu vermeiden. Zahnärztliche Untersuchungen können dabei entscheidend unterstützen, die richtige Diagnose zu treffen. Sprechen Sie Ihre behandelnden Zahnärzte im Zweifel direkt darauf an.

Ein Beispiel für solch eine seltene Erkrankung ist die Hypophosphatasie. Eine aktuelle Studie zeigt: Eines ihrer Hauptsymptome ist das auffällig frühe Ausfallen der Milchzähne bereits zwischen dem ersten und vierten Lebensjahr. Meist sind die unteren Schneidezähne betroffen. Weitere Symptome im Mund können eine Parodontitis bereits im Milchgebiss, der frühzeitige Verlust auch der bleibenden Zähne, eine verminderte Ausbildung von Zahnschmelz und Dentin sowie dünne, kurze Zahnwurzeln und Karies sein.

*Quelle dieses Artikels: Initiative proDente e. V., Informationen zum Tag der seltenen Erkrankungen (Rare Disease Day).