Deutschland in der Nacht

Zeit für Erholung

Im Schlaf regenerieren wir Körper und Geist, verarbeiten Erlebtes und tanken neue Kraft für mehr Ausgeglichenheit und Leistungsstärke im Alltag. Doch was macht guten Schlaf aus? Und wie schläft Deutschland eigentlich?

Die Mehrheit der Deutschen gibt an, gut zu schlafen

Laut einer Umfrage im Auftrag des Lebensmittelverbands Deutschland (AK NEM) schläft die Mehrheit der Deutschen gut und fühlt sich ausgeschlafen. Das beinhaltet auch, dass wir in der Regel auf ausreichend Nachtschlaf kommen: Sieben bis acht Stunden sollten es sein, was immerhin mehr als die Hälfte der Bürger tatsächlich regelmäßig erreicht. Gefühlt ist das allerdings den meisten zu wenig. Denn mehr als jeder Dritte gibt an, für das eigene Empfinden zu kurz zu schlafen.

Schafe zählen? Oft nicht nötig

Immerhin: Ebenfalls die Mehrheit schläft problemlos ein. Über 50 Prozent sinken binnen kurzer Zeit ins Land der Träume, zwei Drittel empfinden den Schlaf als qualitativ gut bis sehr gut. Woran aber liegt es, dass das übrige Drittel Einschlafprobleme hat?

Hier spielt das Gedankenkarussell eine wichtige Rolle: Wer Stress in der Familie, der Beziehung oder dem Job hat, findet deutlich schwerer die erholsame Ruhe des Schlafs. Auch Corona-Sorgen spielen seit Beginn der Pandemie hier mit hinein. Aber auch andere externe Faktoren wie Lärm oder Hitze können sich negativ auswirken.

Gründe für den negativen Einfluss auf das Einschlafverhalten bzw. auf die Schlafqualität

  • beruflicher Stress 23%
  • emotionaler Stress 39%
  • gesundheitliche Probleme 38%
  • finanzielle Sorgen 20%
  • Ernährung (z. B. Alkohol, Koffein) 10%
  • kleine Kinder 9%
  • Schlafbedingungen (z. B. Lärm von außen oder Temperatur) 38%
  • weiß nicht / k. A. 9%

5 Tipps für mehr gesunden Schlaf

1. Lichtschutz

Ob es nun Jalousien, Vorhänge, Rollläden oder die klassischen Fensterläden sind – nutzen Sie sie. Obwohl Sie nach dem Aufstehen und Lüften gern das Tageslicht hereinlassen dürfen, sollten Sie vor dem Verlassen Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses alles wieder gut schließen. So halten Sie in der warmen Jahreszeit die schwüle Luft und vor allem die Sonne davon ab, für aufgestaute Hitze zu sorgen, wenn Sie abends heimkommen.

2. Setzen Sie auf Stabilität

Wichtigste Basis für Ihren tiefen und wohltuenden Schlaf ist – bei jeder Temperatur – das Bett. Neben einer nicht über zehn Jahre alten Matratze sollte der Lattenrost nicht zu billig sein, sondern stabil und Ihrem Körpergewicht angemessen. Allergiker achten zusätzlich auf richtige Materialien der Füllung in Kissen und Bettdecken.

3. Wasser fassen

Bedenken Sie, dass Sie nachts bis zu einem halben Liter Flüssigkeit verlieren. Die Wasserflasche am Bett ist daher sehr empfehlenswert, damit Sie nachts nicht aufstehen, durch die Wohnung tappen oder das Licht anmachen müssen (und dabei richtig wach werden).

4. Warmduscher sein

Ehe Sie ins Bett gehen, gönnen Sie sich gern noch eine Dusche, um Schweiß und Staub des Tages fortzuspülen? An sich eine prima Idee. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie das Wasser nicht zu kalt aufdrehen, sonst regt es unfreiwillig Ihren Kreislauf an und macht vor dem Einschlafen noch einmal wach! Außerdem ziehen sich durch die Kälte des Wassers Ihre Blutgefäße unter der Haut zusammen, was zur Folge hat, dass Ihr Körper noch schneller ins Schwitzen gerät.

Die logische Empfehlung: lauwarm duschen oder für eine gute Viertelstunde ein Wannenbad in Körpertemperatur nehmen. Da können Sie dann auch beruhigende, ätherischen Öle wie Lavendel oder Melisse hinzufügen.

5. Wenig essen

Falls Sie all das beachtet haben, hier zum Schluss noch die weise Ernährungsregel für den regenerierenden Schlaf: Essen Sie abends wie ein Bettler, dann können Sie sich morgens auf das Frühstück eines Königs freuen! Nichts zu Fettiges, aber auch nicht zu viel Rohkost – die macht dem Magen Arbeit! Wer seiner Verdauung und seinen Organen nachts Ruhe zur Erholung lässt, der kommt morgens wesentlich fitter aus den Federn.

Übung

Die folgende Übung kann helfen, sich zu entspannen und in den Schlaf zu finden – auch und gerade während stressigen Zeiten und ätzender Pandemie.

Legen Sie sich auf eine Matratze. Beobachten Sie ein paar Atemzüge lang Ihren Atem, nehmen Sie wahr, wie der Bauch sich hebt und senkt; im steten Wechsel. Ziehen Sie dann beim Ausatmen ein Knie mit der gegengleichen Hand zum Bauch und atmen Sie durch die Lippen langsam sowie gelöst aus. Beim Einatmen das Bein abstellen. Gegengleich üben; jede Seite zwei- bis viermal. Bleiben Sie entspannt liegen und spüren nach, was sich geändert hat.

Wie geht es jetzt Ihrem Rücken, der angenehm gedehnt wurde? Hat sich die Ausatmung verlängert? Können Sie jetzt besser loslassen und entspannen?

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Veröffentlicht: 10.03.2022 - Aktualisiert: 27.03.2024